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Gemeinsame Reise mit Schülern aus Kamienica


Am 2. November 2014 trafen 15 polnische Schülerinnen und Schüler mit zwei Lehrerinnen in Wutha- Farnroda ein. Sie wollten die deutschen Teilnehmer des Treffens für die Weiterfahrt nach Gersheim im Saarland  mit ihrem Bus abholen. Zuerst konnten die polnischen Gäste vom Kleinen Hörselberg aus den Blick über unsere Gemeinde genießen. Nach der langen Fahrt tat der kleine Spaziergang gut. Nach einem guten Mittagessen  begann die gemeinsame Fahrt in Richtung Saarland.

Nach der fünfstündigen Fahrt kamen wir am Abend endlich in Gersheim an. Wir wurden von der Leitung des Ökologischen Schullandheims herzlich begrüßt. Das Abendessen war der erste Programmpunkt, was  unsere große Zustimmung fand. Wir hatten nämlich riesen Hunger. Danach hieß es: Zimmer belegen und  den Tisch- und Spüldienst einteilen. Zwar wird das Essen in der Küche vorbereitet, aber wir müssen beim Tischdecken, Abräumen und Abtrocknen helfen. Die Jungs machen natürlich auch mit. Da sowohl die polnischen Schüler als auch die deutsche Gruppe müde waren, hatten alle an diesem ersten Abend nur noch einen Wunsch : schnell ins Bett.

Montag, 3.11.2014

Bereits um halb sieben weckten uns die Kirchenglocken, manche  von uns blieben doch noch im Bett liegen und hätten beinah das Frühstück verschlafen. Um acht genossen wir den Duft der frischen Brötchen, im Schullandheim wird das frische Essen, sprich Zutaten aus der Region und alles selbst zubereitet, großgeschrieben. Der Tisch- und Spüldienst  erledigten ihre Aufgaben tadellos. Um zehn Uhr ging es weiter mit unserem Programm. Als erstes wurde der Verlauf unserer Begegnung besprochen. Alle freuen sich bereits auf die Highligts dieser  Woche: die Fahrten nach Saarbrücken und Straßburg. Doch zuerst gibt es einiges vor Ort. Die Kennenlernen-Runde ermöglichte uns die Namen aller anwesenden Schüler und Betreuer zu merken.  Das ZipZap- Spiel machte uns viel Spaß. Eine kleine Einführung in die polnische Sprache sollte uns  die Angst nehmen, die polnischen Worte zu lernen. Wir können bereits einiges sagen und uns zum Beispiel auf polnisch vorstellen. Nach dem Mittagessen gab es Gruppenarbeit zum Thema Mobilität. In gemischten deutsch-polnischen Gruppen gingen wir ins Dorf. Unsere Themen lauteten: “Vehrkehr in Gersheim”; “Mobil in Gersheim”; “Was ist los auf Gersheims Straßen” und “Sind die Fahrgäste zufrieden”? Um diese Fragen beantworten zu können, mussten wir die Gersheimer befragen und einige Informationen suchen. Anschließend bereiteten wir unsere Plakate vor, die wir morgen Vormittag präsentieren werden. Das Abendprogramm konnten wir selbst gestalten. Wir sind bereits gespannt auf das Programm am Dienstag.


Dienstag, 4.11.2014


Dass wir so viel Spaß beim Tanzen haben werden, hätte keiner von uns geahnt. Montagabend entschieden wir uns ganz spontan, mit den polnischen Schülern eine Disco zu organisieren. Es war phantastisch und wir tanzten alle mit. Hoffentlich gibt es wieder eine Gelegenheit dazu.

Das Wetter überraschte uns heute morgen nicht, denn es regnete die ganze Nacht ununterbrochen. Zum Glück standen auf dem Programm Präsentationen, also konnten wir uns in den Seminarräumen aufhalten. Jede Gruppe hatte die Gelegenheit ihr Plakat zum Thema „Mobilität in Gersheim“ vorzustellen. Und das, wie immer, zweisprachig: deutsch und polnisch. Wenn man den Polen beim Sprechen richtig zuhört, dann erkennt man manchmal einzelne Worte. Sonst verstehen wir leider nur Bahnhof. Zwischen uns klappt die Kommunikation am besten, wenn wir gemeinsam englisch reden.

Nachdem wir unsere Ergebnisse vorgestellt hatten, beschäftigten wir uns in Einzelarbeit mit der eigenen Mobilität, d.h. wir  berechneten unsere Wege zur Schule und in der Freizeit, und multiplizierten diese mit durchschnittlichem CO2-Ausstoß. Was für eine interessante Aufgabe. Bereits während der Fahrt von Wutha-Farnroda nach Gersheim „produzierte“ unser Bus 30000 Gramm CO2. Wer hätte das gedacht?

Das Mittagessen war, wie jede Mahlzeit hier, ein Genuss. Geplant war für Nachmittag ein Ausflug  nach Reinheim ins Biosphärenreservat, zu Fuß. Aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung und so fuhren wir mit dem Bus dorthin. Das Thema des nachhaltigen Tourismus‘ wurde uns von  Natur- und Landwirtschaftsführerinnen Andrea und Heike vorgestellt. Einige von uns nutzten die Gelegenheit und sind mit dem elektrischen Fahrrad gefahren. Der Kulturpark in Reinheim befindet sich direkt an der deutsch-französischen Grenze. Diese Chance ließen wir uns nicht entgehen und gingen zu Fuß nach Frankreich. Zurück in unserem Spohns-Haus genossen wir den ofenfrischen Apfelkuchen, der extra für uns gebacken wurde.

Das Abendprogramm konnten wir selbst gestalten, und natürlich gab es wieder Disco.

Ob der Regen morgen nachlassen wird? Wir möchten nach Saarbrücken, in die Landeshaupstadt.


Mittwoch,  5.11.2014

Wie viele Kilometer legt eine Jeans zurück, bis sie auf dem Ladentisch in Deutschland gelangt?

40 362 km – lautet die Antwort. Jeanshosen sind nämlich Weltenbummler. Um die Reisestationen einer Jeans zu verfolgen, mussten wir unsere Recherchen in Kasachstan anfangen. Heute gab es Workshops zu verschiedenen Themen, z.B. beschäftigten wir uns mit Konsumgütern und langen Transportwegen. Ausgiebig diskutierten wir über Vor- und Nachteile verschiedener Fortbewegungsmittel unter  Berücksichtigung der Umweltbelastung. Hinterfragt haben wir auch unsere Ernährungsgewohnheiten, indem wir uns die Wege unsere Lebensmittel näher anschauten.  Müssen wir wirklich Äpfel vom anderen Ende der Erde kaufen? Hier in Spohns Haus, wo unsere deutsch-polnische Begegnung stattfindet, gibt es auf dem Tisch nur regionale Produkte. Und sie schmecken so lecker!!!

Auf dem Nachmittgsprogramm stand der Ausflug nach Saarbrücken in die Landeshauptstadt. Mit 177201 Einwohnern ist diese Stadt kleiner als Erfurt. Aber man findet dort Primark, das Modegeschäft. Die Kleidung, die wir dort kauften, hatte bestimmt eine sehr lange Reise hinter sich. Nicht nur Stadtbummel in dem St. Johanner Markt war in Saarbrücken geplant. Wir konnten das schöne Schloss und die Ludwigskirche besichtigen. Am Abend fuhren wir nach Gersheim zurück. Die Nachtruhe beginnt normalerweise um 22.00 Uhr, es wird immer schwieriger, sie einzuhalten, denn wir haben soviel zu besprechen. Aber die Müdigkeit siegt, schließlich möchten wir morgen ausgeschlafen nach Straßburg fahren.

Donnerstag, 6.11.2014

Straßburg bei Sonnenschein – wer hätte das vor zwei Tagen gedacht? Doch tatsächlich schien heute den ganzen Tag die Sonne und unser Ausflug in die Hauptstadt der französischen Region Elsass wurde dadurch perfekt. Die Fahrt mit dem Bus dauerte fast zwei Stunden. Den ersten Stopp in Straßburg machten wir  im Europäischen Parlament. Imposant erscheint das mit 200 000 Quadratmeter Glasfläche große Gebäude, von dem wir den Innenhof bewundern konnten. Als wir danach einen kleinen Rundgang um das Parlamentsgebäude machten, sahen wir auch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Für uns ist das Leben in der Europäischen Union  selbstverständlich, wir können reisen, wohin wir wollen, und wann wir wollen. Aber zum Beispiel Marta, die aus der Ukraine stammt und in Gersheim ihr Ökologisches Freiwilliges Jahr absolviert, musste lange auf ihr Visum warten, um nach Deutschland kommen zu können.

In die deutsch-französische Geschichte brachte uns der Spaziergang durch Straßburger Straßen und Gassen zum Münster. Diese Kathedrale gehört zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Nach dem offiziellen Programm gab es noch Zeit für individuelle Erkundung dieser wunderschönen Stadt. Einige von uns haben bereits vor, hierher wieder zu kommen.

Auf der Rückfahrt fragte sich mancher von uns, was es zum Abendessen gibt. Die Küche überraschte uns mit der selbstgebackenen Pizza, so hatten wir danach wieder Kraft für das Abendprogramm. Diesmal entschieden wir uns für sportliche Aktivitäten. Vielleicht hoffen unsere Lehrerinnen, dass wir danach erschöpft ins Bett fallen werden?

Freitag, 7.11.2014

Die letzte Nacht in Gersheim war für einige von uns ziemlich “kurz”, denn sie wollten reden, reden, reden…

Am Vormittag arbeiteten wir in vier Gruppen an der Erstellung des Wochenmagazins : “So war es…”. Es ist uns gelungen, eine interessante Präsentation der Erlebnisse unserer deutsch-polnischen Begegnung zusammenzustellen. Dank dem Redaktionsteam vom Spohns Haus bekamen wir diese Broschüre noch vor der Abreise. Nach dem Mittagessen hieß es: letzte Fotos machen und Abschied  nehmen von allen, die  den Aufenthalt in Gersheim so interessant gestalteten. Dabei vergaßen wir nicht das Küchenteam, das uns diese Woche richtig verwöhnte.

Freitagnachmittag auf der deutschen Autobahn gehöhrt nicht zu den schönsten Erlebnissen und so war es auch diesmal. Nach sechsstündiger Fahrt gelangten wir kurz vor acht nach Wutha-Farnroda. Hier folgte der Abschied von den polnischen Schülern. Da sie  noch eine lange Reise vor sich hatten, machten sie eine längere Pause in Wutha und aßen zu Abend.

Wir sagten : “Do widzenia”, was  “Auf Wiedersehen”  bedeutet. Bis nächstes Jahr in Polen!

Komentare sind nicht erlaubt.