Am 23.05.2022 brach die Klasse 10 zu ihrer Abschlussfahrt nach Berlin auf. Treffpunkt war die Bushaltestelle an der Schule. Alle waren pünktlich und standen um 7.00 Uhr mit ihrem Gepäck am Bürgersteig. Nur vom Bus gab es keine Spur. Nach 20 Minuten Wartezeit und etwas Gemecker ging es dann endlich los und wir erreichten gegen 13.00 Uhr unser Hostel im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg, im Ostteil der Stadt.
Die erste Station in Berlin war die „East Side Gallery“ an der Spree. Die 1,3 km Kunst und Geschichte am Stück besteht aus erhaltenen und bemalten Resten der Berliner Mauer. In der anliegenden East Side Mall wurde dann erstmal gegessen und sich für den Abend eingedeckt. Um 14.00 Uhr checkten wir im Hostel ein und bezogen unsere Betten. Zeit zum Ausruhen gab es nicht, denn unser Busfahrer Max fuhr uns zum nächsten Programmpunkt, dem Checkpoint Charlie. Dieser ehemalige Grenzübergang, zwischen Kreuzberg und Mitte, ist der bekannteste Übergang zwischen dem amerikanischen und sowjetischen Sektor und auch der Ort des Mauermuseums „Haus am Checkpoint Charlie“. Die ansässigen Händler mit ihren Gasmasken und Pelzmützen waren für einige Schüler fast interessanter als der historische Ort selbst.
Nach dem Kulturprogramm ging es zurück zum Hostel und die Schülerinnen und Schüler wurden in die wohlverdiente Freizeit entlassen…endlich Großstadt, endlich Döner, endlich WLAN, endlich Lärm und Leben in der Bude. Nach dem Großstadtleben klang der Abend gemütlich im Innenhof aus.
Am Dienstagmorgen begann der Tag mit einem ausgedehnten Frühstück, bevor die Stadtrundfahrt startete. Vorbei an Clubs, Szenevierteln, historischen und eindrucksvollen Gebäuden wurden uns in 2 Stunden viele interessante und kuriose Informationen über unsere Hauptstadt mitgeteilt. Besonders interessant waren die Anekdoten aus der geteilten Stadt und wie sich das Stadtbild durch den Wettstreit der politischen Systeme veränderte.
Am Brandenburger Tor endete die Stadtrundfahrt und wir begaben uns auf den Weg zum berühmten Bendlerblock, dem Ort, an dem der Widerstandskämpfer Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und einige seiner Verbündeten hingerichtet wurden. Heute befindet sich hier die Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“. In einer kurzweiligen Führung erfuhren wir viel über die Beweggründe und den Hintergrund des Stauffenberg-Attentats, Formen von Widerstand und berühmte Widerstandskämpfer, die sich gegen den Terror des Nationalsozialismus stellten.
Im Anschluss an die Gedenkstätte besuchten wir den Deutschen Bundestag. Bei der Sicherheitskontrolle kamen dann plötzlich auch die skurrilen Einkäufe vom Checkpoint Charlie zum Vorschein.
Wir wurden durch die Flure geführt und bekamen auf der Tribüne des Bundestages einen Vortrag zu Geschichte, Zusammensetzung und Arbeitsweise unseres Parlamentes. Danach besuchten wir die Reichstagskuppel, von welcher man einen der schönsten Blicke über Berlin hat.
Am Abend stürzten wir uns wieder ins Getümmel der Großstadt und fanden, vor lauter Krach der Straße, kaum in den Schlaf.
Der Mittwoch begann mit dem Frühstück und der Fahrt zum Regierungsviertel. Auf einer Schiffsfahrt über die Spree sahen wir Berlin vom Wasser aus. Goldene Kuppeln, das Stadtschloss, unzählige Brücken, das Kanzleramt und die Büros des Bundestages. Alles sah vom Schiff und bei strahlendem Sonnenschein noch eindrucksvoller aus.
Anschließend führte uns der Weg wieder ans Brandenburger Tor. Nach einer kleinen Freizeit trafen wir uns bei Madame Tussauds. Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett brachte uns zum Staunen, denn wann kommt man Stars und Sternchen aus Deutschland und der Welt schon so nah. Die meist lebensechten Wachsfiguren luden zum Fotografieren und Posieren ein. Selfie mit Angela Merkel oder ABBA, Modenschau mit Heidi oder ein Schnappschuss von Will Smith oder Meister Yoda, alles war möglich.
Nachdem wir die Sonne in einem Eiscafé genossen hatten, nochmal einen Abstecher zum Alex gemacht und uns bei Subway gestärkt haben, stiegen wir hinab in die Unterwelt Berlins, ins Berlin Dungeon. Gespannt und auch mit einem mulmigen Gefühl wurden wir von 800 Jahren Stadtgeschichte in den Bann gezogen. Wir wurden Teil von Folter, Pest, Dunkelheit und Hexenprozessen und konnten dem Serienmörder Carl Großmann entkommen, ehe wir im freien Fall in die Freiheit entkamen. Ein faszinierendes Erlebnis.
Mit der Straßenbahn ging es zurück nach Friedrichshain. Auch der letzte Abend verlief ruhig und gesittet, während auf den Straßen Berlins die Nacht zum Tag gemacht wurde.
Am Donnerstagmorgen fuhren wie nach dem Frühstück wieder Richtung Heimat. Gegen 15.30 Uhr hatte uns das Dorfidyll wieder. Endlich wieder hochgeklappte Bürgersteige, endlich Ruhe, endlich wieder Döner für 3 Euro, endlich Möllm. DIGGA, was ne Fahrt.
Vielen Dank an unsere tollen Schülerinnen und Schüler für diesen tollen Urlau….ähm, diese schöne Klassenfahrt und wir bedauern es, dass es unsere letzte gemeinsame Fahrt war.
Frau Eberle und Herr Schmiedeknecht